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News - August, 2019

„Secondaries sind integraler Bestandteil der Assetklasse“

Interview mit Diana Meyel und Roland Dennert, Cipio Partners

„Secondaries sind integraler Bestandteil der Assetklasse“
Im Buyout-Sektor reichen sich Private Equity-Gesellschaften in schöner Regelmäßigkeit Portfoliounternehmen weiter. Secondaries sind gang und gäbe. Bei Technologieunternehmen in der Growth Phase hatte hingegen lange mit Argwohn zu kämpfen, wer als bestehender Gesellschafter vor dem Exit verkaufte. Den Transaktionen haftete der Verdacht an, das Start-up habe einen Makel – sonst würde der bisherige Investor schließlich an Bord bleiben. Diese Einstellung ist passé. Immer mehr Finanzierungsrunden in der Growth Stage beinhalten eine Secondary-Komponente. Der Markt verändert sich.
 
VC Magazin: Sie investieren seit 16 Jahren im Segment Direct Secondaries. Wie hat sich der Markt seither verändert?
 
Dennert: Investoren waren damals bei Beteiligungen an Technologiefirmen der Early Stage oder der Wachstumsphase überzeugt, die Unternehmen bräuchten in erster Linie Kapital, um weiter zu skalieren. Vor dem ultimativen Trade Sale oder IPO Gesellschafter auszukaufen war ein No-Go – ein negatives Signal: Wenn jemand seine Anteile früh verkauft, so die Unterstellung, dann nur, weil ein verdeckter Schaden im vermeintlich interessanten Target zu vermuten ist oder weil er ziemlich dringend Liquidität benötigt. Transaktionen im Bereich Direct Secondary gab es außchließlich zu tiefen Discounts, weil schlicht keine Käufer verfügbar waren. Das hat sich substanziell geändert. Zum einen, weil man erkannt hat, dass der Zwang, alle Gesellschafter an Bord zu halten, manchmal einfach kontraproduktiv ist. Zum anderen, weil schlicht mehr Geld im Markt ist. Beteiligungsgesellschaften müssen nicht mehr jeden Cent für das Wachstum der Firma zurückhalten. Sie können leichter Geld an frühe Anteilseigner geben. Inzwischen haben viele Growth-Investoren angefangen, Direct Secondaries im Rahmen von Finanzierungsrunden zu tätigen. Wir wissen, dass schon heute ein großer Prozentsatz aller signifikanten Transaktionen in diesem Bereich eine Secondary-Komponente beinhaltet.